Die Herren dieser Runde sind sich einig: Es soll mehr Schienenverkehr geben. Sie alle fordern mit ihrem Schreiben an die Parteivorsitzenden ein starkes Signal von der künftigen Bundesregierung. Die emissionsarme Mobilität, existiere bereits in der Praxis: Der Schienenverkehr wird schon heute zu über 90 Prozent elektrisch betrieben. Er hat die niedrigsten spezifischen Treibhausgasemissionen (z.B. im Güterverkehr nur ein Viertel der Werte des Lkw). Er weist auch bei den gesundheitsrelevanten Stickoxid- und Feinstaubemissionen deutlich niedrigere spezifische Werte aus als die übrigen Verkehrsmittel.
Fazit.: Mehr Schienenverkehr ist möglich und sinnvoll:
- Das vorhandene Netz hat Reserven und ist national wie international ausbaubar
- Mit den Wettbewerbsbahnen stehen moderne und wachstumsorientierte Akteure bereit
- Eine weitere Digitalisierung kann zusammen mit bereits verfügbaren und durch weitere Forschung entwickelbaren
- Technologien die Effizienz im Betrieb sowie für Reisende und Logistikkunden noch deutlich anheben
- Schließlich kann nur der Schienenverkehr heute und in mittlerer Zukunft den praxisfesten Einsatz von 100 Prozent
- erneuerbaren Energien für 100 Prozent der Verkehre gewährleisten.
Die oben vorgestellte Runde setzt sich zusammen aus Vertretern der drei Verbände: mofair, der Zusammenschluss der Wettbewerbsbahnen im Schienenpersonenverkehr; das Netzwerk Europäischer Eisenbahnen (NEE), der Verband der Wettbewerbsbahnen im Schienengüterverkehr; sowie erstmals der VPI, der Verband der Güterwagenhalter.
Für die von Schienenlärm betroffenen Bürger sieht eine umweltfreundliche Bahn anders aus. Ihre Stimme fehlt in dieser Runde. Deshalb hier die persönliche Botschaft eines Betroffenen an die Herren der Runde – stellvertretend – aus dem Netzwerk Schienenlärm
„Hallo, Herr Westenberger,
danke für die Zusendung Ihres Schreibens an die Parteivorsitzenden. Grundsätzlich stimme ich Ihren Aussagen zu, bin aber enttäuscht, dass das Thema Umweltschutz sich bei Ihnen mit der CO² Problematik erledigt.
Die Bahn ist leider immer noch nur bedingt umweltfreundlich. Gerade bei den Punkten Lärm, Erschütterung – und auch Feinstaub (stellen Sie mal Ihr Auto bei uns aufs Parkdeck und warten mal 8 Tage, da werden Sie sich wundern, wie der Wagen dann aussieht) hätte ich schon einen deutlichen Hinweis erwartet, dass der Mehrverkehr auf der Schiene nur dann von der Bevölkerung akzeptiert wird, wenn diese Punkte mit Berücksichtigung finden. Ansonsten könnten diese Bemühungen am Protest der Geschädigten scheitern.
Bitte berücksichtigen Sie in Zukunft auch diese Aspekte bei Ihren Aktionen, denn nur gemeinsam mit allen vom Schienenverkehr Betroffenen kann die Verkehrswende und damit auch die Energiewende wirklich gelingen.“
Eisenbahnverbände erwarten klares Signal von der zukünftigen Regierung
Das Netzwerk Schienenlärm auch! Hier einige Beispiele von vielen:
Forderungskatalog der Initiative Angermund e.V.
Forderungskatalog der Bürgerinitiative Pro Rheintal
Forderungskatalog: Celler Erklärung
Forderungen der BI BETUWE zum Gefahrguttransport auf der Schiene
Forderungen der BVS an die Politiker der künftigen Regierung